The Book of Ivy von Amy Angel - Ein überraschend gutes Buch
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Jugendbuch,
The Book of Ivy
·
Eingestellt von
Effi
um
12:30
am 28 Juli 2016
,

Die
Story: Fünfzig
Jahre nach einem nuklearen Krieg werden unter den Überlebenden die 16-jährigen
Mädchen und Jungen der Verlierer- und Gewinnerseite miteinander verheiratet.
Dieses Jahr hat Ivy Westfall jedoch eine Mission: Sie soll, getarnt als dessen Ehefrau, niemand geringeren
als den Sohn des Präsidenten umbringen. Doch keiner hätte damit gerechnet, dass
Ivy ihre Gefühle für Bishop Lattimer in die Quere kommen könnten.
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Format: Kindle Edition - Seiten Print-Ausg.: 304 S. - Verlag: Entangled: Teen - 5,99€ |
In
mehr Worten:
No one wears white wedding dresses anymore.
In Ivys Welt werden Mädchen und Jungen mit 16
Jahren verheiratet, um den Frieden zu wahren und die Geburtenrate konstant zu
halten. Sie zeigt früh, dass sie eine eigene Meinung hat, stur sein kann
und ihr Mundwerk ihr hin und wieder durchgeht. Leider zeigt sie diese
Eigenschaften nicht, wenn sie mit ihrem Vater und ihrer älteren Schwester
zusammen ist, die sich überlegt haben, dass Ivy mal eben zur Mörderin werden
soll. Warum? Das unterbreiten sie ihr in eher schwammigen Aussagen. Obwohl Ivy
spürt, dass sie nachhaken sollte - geht es hier schließlich um einen Mord –
hadert sie lange Zeit mit sich. Zwar zeigt das auch, wie loyal sie ihrer
Familie ist, doch leider hat es mich oft auch aufgeregt mitzuerleben, was Ivy
sich von ihrer Familie gefallen lässt.
Vielleicht
ist es aber auch diese Schwäche, die sie für mich glaubwürdiger macht, denn ich
folge Ivy gern durch die Geschichte und kann ihre Handlungen und Gedankengänge
trotz allem nachvollziehen.But
now I realize he feels things just as deeply as I do; he simply approaches them
differently, less headlong dive and more deliberate thought.
Ihr
Ehemann Bishop ist zu Beginn ein wenig blass, anders kann ich es nicht
ausdrücken, doch er mausert sich mit der Zeit. Tatsächlich will er Ivy nicht
direkt an die Wäsche, sondern lässt sich auch auf sie und ihre Person ein.
Er.Redet.Mit.Ihr! Und starrt sie nicht einfach, wie in so vielen anderen
Büchern an oder lässt sarkastische Sprüche ab, um mal direkt deutlich zu
machen, wie cool er ist. Seine Kraft liegt eher in seiner ruhigen und bedachten
Art. Bishop zeigt mehr Tiefe als viele andere Love-Interests des Genres. Er hat
eine eigene Meinung und vertritt seine Werte.
Dadurch,
dass beide durchaus rund sind, entwickelt sich ihre Beziehung glaubwürdig und
mit der Zeit (keine Instalove - ich konnte es zunächst nicht glauben!).
Tatsächlich führen sie ernsthafte Gespräche miteinander und sind interessiert
daran, was dem anderen durch den Kopf geht. Im Jugendbuchgenre ist das mal eine
richtige Wohltat, sind die Charaktere meist damit beschäftigt sich über
Äußerlichkeiten Gedanken zu machen (ich kriege einen Schreikrampf, wenn ich
noch mal ellenlang die Wangenknochen irgendeines Typens beschrieben bekomme!),
darüber, wer für wen gut genug ist, oder wann es die nächste Gelegenheit zum
Rummachen gibt.
Die Nebencharaktere
sind dagegen ein wenig stereotyper. Bishops Mutter verabscheut Ivy von Anfang
an und Ivys Familie benimmt sich so egoistisch und rücksichtslos, dass mir
manchmal fast schlecht davon wurde – doch sie erfüllen alle ihre Rollen und
bringen die Geschichte dadurch weiter.
I‘m not sure how we got to this place, where a girl’s only value is in what kind of marriage she has, how capable she is of keeping a man happy.
Gut
gefallen haben mir auch die Welt und der Grundkonflikt, der
sozial-kritische Aspekte hat. Ist es sinnvoll Jugendliche miteinander zu
verheiraten und ihr gesellschaftliches Ansehen daran festzumachen, wie schnell
sie Kinder bekommen und wie glaubwürdig sie auf heile Welt machen können? Nicht
nur Ivy macht sich dazu ihre Gedanken. Interessant ist auch der Umgang mit
Straftätern, der in diesem Band angerissen wird. Westfall ist von einem Zaun
umgeben, jeder, der sich daneben benimmt, wird dort hinter verfrachtet und muss
sehen, wie er zurechtkommt.
Die deutsche Ausgabe ist vor kurzem bei cbt erschienen. Covertechnisch bin ich ziemlich enttäuscht, muss ich gestehen, kann das Buch inhaltlich aber nur LeserInnen empfehlen, die gerne Dystopien lesen.
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€ 9,99 cbt-Verlag |
Dieses Buch ist es allemal wert!
Fazit:
The Book
of Ivy schafft es,
sich positiv von den vielen romantischen Dystopien abzuheben, die es dort
draußen gibt. Liebenswerte Charaktere, ein glaubwürdiger Konflikt und ein
spannendes Ende, lassen mich dem zweiten Teil entgegenfiebern.
4 von 5 Punkten
Über die Autorin
Amy Engel
was born in Kansas and after a childhood spent bouncing between countries
(Iran, Taiwan) and states (Kansas; California; Missouri; Washington, D.C.), she
settled in Kansas City, Missouri, where she lives with her husband and two
kids. Before devoting herself full-time to motherhood and writing, she was a
criminal defense attorney, which is not quite as exciting as it looks on TV.
When she has a free moment, she can usually be found reading, running, or shoe
shopping. The Book of Ivy is her debut YA novel.
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